Mittwoch, 15. November 2006

Kunst

Interaktion zwischen Mensch und Text

Es behandelt jemand den Terminus „Begriff“ als Kunst. Doch siehe nicht im Nachschlagewerk – und dort für scheinbares Kulturprodukt stehende Öffentlichkeit – nach, das wäre an diesem Anfang verfrüht. Manchmal versuchen die Betroffenen religiöse Ausflüchte. Motivation ist an dieser Moderne unbegreiflich. Der Verlauf als Artefakt. Ergebnis einer Kultur des Bildenden. Wenn Kunst agiert, haben wir die Angelegenheit stark ausgeschmückt, erweitert vielleicht für Beuys-Liebhaber. Für (gewöhnlich ausführlichere oder heute unübliche) Ausdrucksformen jedoch vereint man die Arbeit mehrerer Kunstgattungen als Apparatur von Vorgestern. Sinneswahrnehmungen geraten in einigen Künsten zur Klangfarbe, in der sich der Wert beherrscht verbirgt. Wert, Kenntnis oder Wissen gelten also weniger dem Begriff nach als richtig, sondern die Einsicht und die Verwendung verweisen in homogener Gelehrtensprache auf stark ausgeprägte Verwendungen subversiv gebrauchten Wissens. Sinn hingegen wurde vielfach begrifflich materialisiert. Vor stetiger Erbauung schützt Kunst, indem es periodisch im Diskurs Theater gibt. In vielen Wortbildungen besagen Vorrichtungen nichts zum Anfassen, von gelegentlichen Lasten unbeeindruckt, werden Begriffe Kunst.

Sprachliche Geschichte realer Artikel reflektiert Kunst unzureichend und fehlerhaft. Der Prozess, verschiedenen Buchstabenkombinationen vom Bedeutungsgehalt her leerlaufende kultische Funktionen zu geben, hat sich künstlerisch bewährt, bzw. kann gestalteten Texten in intellektueller Kunst standhalten. Seit Sprache, auch genutzt als Projekt der Verständigung, jüngeren Menschen und – allen Überlieferungen widersprechend – zeitgenössischen Autoren den Weg entkoppelt, ist mit Verwerfungen der Kommunikation das Ende in sprachlichem Schema erahnbar. Der Text wie ein Künstler. Er ist agierender Handwerker. Er organisiert. Sprache als Gegenbild tritt er in gezielten Produktionen ins Mittelalter zurück. Dort wurde noch die Situation geschaffen! Damals begannen Zerfallsprozesse, die heute gebildeten Sprechhandlungen als Deformationen im Intellekt zu gestalten. Heutigen Sprachprodukten Wortsinn abzulesen, wurde verhängnisvoll in vorhersehbaren Kunstwerken versucht. Begründet durch Freiheit, gilt zum Beispiel Politik als Wissenschaft des herausbildenden Individuums. Literatur hat handwerkliche Wurzeln.

Aspekt eins künstlerischen Schaffens ist an einem deutschen Wort über fragmentierte Voraussetzungen ablesbar: Für uns war immer die Zwischenebene, die zwischen beginnende Bedeutungsgehalte beschleunigte Wirklichkeit gab, interessant. Vorgestellt als verbreitetes Wissen, wurden Segmente durch Übereinkunft geprägt als Bilder für Sprache. Wer Vorstellungen evoziert, die materielle Ideen ausdrücken, ist selten Künstler, öfter Auftraggeber. Hoppla, produziert hier unabhängig sich neu Elementares? Entstehenden Werken einen Prozesscharakter nun einzuflüstern, statt einfach und klar Motive des aufkommenden Unwohlseins als immanente Markenzeichen anzusehen, wird zum verbleibenden Gestus unter Freaks. Dem Markt neuen Verwertungsgehalt oder Materie in überformter Moderne zuzuführen, beginnt als Antagonismus im Adressaten. Denn Kunst, selbst nur selten ein Signifikat, erweitert selbstverständlich sich ständig. Das ist mit Sicherheit der Status des Werkes: freizugänglichen Bedeutungsvermutungen zu entlegen. Seiner sprachlichen Förderung bedarf der Autor massenhaft. Das zugleich ist konzentrierte Notwendigkeit. Sich zu verweigern, ist nun Akzeptanz. Aber es steht eine Rechnung im Text, rückwärtsgewandten Lesern und statistisch verschiedenen Leserinnen (oder einfach in Umkehrschlüssen) zu sehen.

Treffen wir durch Willkür höhnische Kunst, wurden Fehler nach dem Konstruktivismus erst mit Wirkung des Gelesenen zum Problem. Sozialistischen Arbeiten in Großformat stellt man die diskursive Freiheit entgegen. Originalität als Authentizität der Frage. Setzt Euch bewusst in Zitate fremder Künstler ein. Und Sprache verbindet sich und wird zeitgenössische Menschen miteinander konfrontieren.

Beitrag für "Neue Manifeste für die Kunst"

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Perlen im Schrott

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